Wie gehst du mit all dem um?

Es ist wieder Krieg in Europa. Unmittelbar in unserer Nachbarschaft inszenieren Nationen das, was wir in unserem Trainingskontext Unbewusstes Theater nennen. Mit Entsetzen verfolgen wir die Schreckens-Szenarien aus dem Krieg in den Medien. Drohgebärden von unverantwortlichen Staatsoberhäuptern lassen inzwischen sogar eine atomare Auseinandersetzung nicht mehr unmöglich erscheinen. Wir haben in den letzten Wochen unmittelbar erlebt, wie sich von einem Moment auf den anderen die Dinge verändern. Wie etwas, von dem wir gerade noch geglaubt haben, dass es unmöglich wäre, plötzlich zur furchtbaren Realität wird.

Fassungslosigkeit macht sich breit. Und jetzt? Wie gehst du mit all dem um? Was macht das mit dir und deinen Gefühlen?

Die kulturell verordnete Trance

Was wir in unserer Kultur lernen, ist, dass wir uns taub stellen, unsere Gefühle wegdrücken und solche Ereignisse, so gut und so schnell es geht, ignorieren. Wir wachen für einen Moment auf, sind meist kurz betroffen, dann verdrängen wir die Situation und begeben uns so schnell wie möglich wieder auf den Weg in eine kollektive Trance. Augen zu. Ohren zu. Nichts mitbekommen. Weiter schlafen. So tun, als wäre alles in Ordnung. Die innere Haltung bei den meisten Menschen ist: „Man kann eh nichts tun.“ Unsere Psyche passt sich nach und nach an die neuen Gegebenheiten an und wir gehen weiterhin, völlig mechanisch, wie schlafende Automaten, durchs Leben.

Du kannst DICH verändern

Genau diese kollektive Trance macht es möglich, dass sich für uns, für die Menschheit und unseren Planeten nichts ändert und alles immer so weitergeht, wie bisher. Lass uns jetzt damit beginnen, etwas zu verändern. Es stimmt nicht, dass man nichts tun kann. Man kann etwas tun. Jeder von uns kann etwas tun! Du kannst vielleicht kaum etwas an den aktuellen Symptomen verändern. Doch du kannst an die Ursachen herangehen. „ES“ wird sich nicht verändern, wenn wir uns nicht verändern. „DU“ kannst dich verändern und damit wird sich auch das „ES“ im Außen in kleinen Schritten verändern.

Wach auf und bleibe wach

Unsere Einladung für dich ist an dieser Stelle: Wach auf und halte dich wach! Sei in jedem Moment achtsam, was in dir und in der Welt vor sich geht. Steig aus, aus dieser antrainierten kulturellen Taubheit. Öffne deine Augen, deine Ohren und alle deine Sinne, für das, was in jedem Moment vor sich geht. Zeige dich menschlich, verletzlich und mitfühlend und geh in Verbindung – zuerst mit dir selbst und dann mit deinen Mitmenschen.

Hör auf, deine Gefühle wegzudrücken

Konkret bedeutet das: Hör auf damit, deine Gefühle wegzudrücken. Stattdessen drück deine Gefühle aus! Gefühle wegdrücken macht dich taub und krank. Gefühle ausdrücken ist gesund und heilsam!

Da ist in diesen Tagen vielleicht eine Menge Angst in dir. Was hindert dich daran, diese Angst zu zeigen? Da ist womöglich auch eine Menge Traurigkeit in dir. Wenn Tränen kommen, dann lass sie da sein. Unter Umständen ist da auch eine Menge Wut. Äußere deine Wut und sprich darüber mit Anderen. Und da ist, neben all dem, hoffentlich auch eine ganz große Menge Lebensfreude und Zuversicht in dir. Lass all das zu - weine und lache und freue dich gleichzeitig mit deinen Mitmenschen.

Das ist der Weg, wie Heilung in einem größeren Kontext geschehen kann. Alles darf nebeneinander bestehen. Angst, Traurigkeit, Wut und Freude. Das ist ehrlich. Das ist authentisch. Das ist menschlich.

Stell dir vor, die Staatsoberhäupter dieser Welt würden sich wahrhaftig, berührbar und menschlich zeigen und sich so gegenübertreten. Sie wären mitfühlend, würden ihre Arme füreinander öffnen und die Gefühle des jeweils Anderen ernst nehmen. Sie würden einander sehen, verstehen und vertrauen. Sie wären füreinander – nicht mehr gegeneinander - und wir hätten Frieden auf unserem Planeten.

Was im Kleinen mit dir beginnt, kann irgendwann im Großen seine Vollendung finden.
Unsere Welt braucht in dieser Zeit dringend mehr Menschlichkeit!
Unsere Welt braucht dringend - DICH!

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