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Birlingers Perspektiven

Männer im Schleudergang

Der Männer-Spezial Blog

Männer in vorgezeichneten Rollen

In der gesamten Menschheitsgeschichte gab es wohl noch nie eine Periode, in der die Rolle des Mannes so undefiniert war, wie in unserer Zeit. Was bedeutet „Mann sein“ in unserer Kultur? Wie kommen wir Männer in unsere Männlichkeit und unsere archetypisch männliche Kraft.

Männer begeben sich im erwachsenen Alter fast mechanisch in die von der modernen Kultur vorgezeichneten Rollen des „Mannseins“, ohne diese jemals auf ihre Mannes-Tauglichkeit zu prüfen. Männer spüren von da an in jeder Sekunde ihres Daseins, dass sie ihren angestammten Platz im Leben nicht einnehmen. Die meisten Männer schaffen es, dieses Gespür ein Leben lang zu unterdrücken und völlig taub für die eigenen Bedürfnisse zu bleiben. Es lebt sich vordergründig gut in dieser maßgeschneiderten Rolle. Scheinbar sicher schreiten Männer damit als immerwährende Schauspieler durchs Leben. Blickt man allerdings hinter die Fassade, dann sieht man kleine Jungs in Männerkörpern – völlig orientierungslos und verunsichert – die es nie gelernt haben, authentisch ihren Mann zu stehen.

KLEINE JUNGS IN MÄNNERKÖRPERN - VÖLLIG ORIENTIERUNGSLOS UND VERUNSICHERT - DIE ES NIE GELERNT HABEN, AUTHENTISCH IHREN MANN ZU STEHEN.

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Das Resultat sind mitunter scheiternde Partnerschaften, gestörte Vater-Kind Beziehungen, fehlende Männerkultur etc. Doch auch global zeigt das Verhalten von unreifen Männern extreme Auswirkungen. Wie viele unbewusste Männer sitzen weltweit in Organisationen an Schlüsselpositionen und treffen in ihrer Orientierungslosigkeit und Unsicherheit wichtige Entscheidungen, die uns alle und unseren Planeten betreffen? Auf der Erde sieht es inzwischen aus, wie in einem Kinderzimmer, in dem kleine Jungs in Männerkörpern ihr Chaos ausgebreitet haben. Wer übernimmt Verantwortung für dieses Chaos? Wer räumt wieder auf?

Die moderne Kultur bietet uns keine Alternativen zu diesem männlichen Schauspiel. Es fehlt schlichtweg an Vorbildern, an denen Männer sich orientieren können. Authentisch gelebte Männlichkeit ist nach wie vor ein selten anzutreffender Zustand. Zudem bietet unsere Kultur bisweilen keine echten Initiationsrituale ins erwachsene Mann-sein. Wer zeigt uns Männern, wie man erwachsen und verantwortlich Mann sein kann? Wie können Männer authentische Männlichkeit leben und sich ihre archetypisch männliche Kraft zurückzuerobern?

UNSERE KULTUR BIETET KEINE ECHTEN INITIATIONSRITUALE INS ERWACHSENE MANN-SEIN

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Wir brauchen mehr Männlichkeit

Was bedeutet es, ein Mann zu sein? Was bedeutet es, als Mann erfolgreich zu sein? Wie lassen sich männliche Stärke, Klarheit und Entschlossenheit mit Gefühlen und Sensibilität vereinbaren? Immer mehr Männer suchen nach Antworten auf diese Fragen.

Wir können Antworten darauf finden. Dazu braucht es allerdings eine neue und bewusste Männerkultur. Nicht als Widerstand zur Emanzipationsbewegung der Frauen. Es geht überhaupt nicht darum, den Frauen etwas heimzuzahlen. Dazu haben wir keinen Grund. Und es geht auf der anderen Seite auch nicht darum, Männlichkeit zu reduzieren. Ganz im Gegenteil! Wir brauchen definitiv nicht weniger Männlichkeit auf unserem Planeten, wie manche Feministinnen das behaupten. Wir brauchen mehr Männlichkeit. Was wir allerdings brauchen, ist mehr BEWUSSTE Männlichkeit.

WIR BRAUCHEN DEFINITIV NICHT WENIGER MÄNNLICHKEIT. WAS WIR BRAUCHEN IST MEHR BEWUSSTE MÄNNLICHKEIT.

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Hier beschreibe ich zwei Rollen unbewusster Männlichkeit:

Die Rolle „harter Mann“

Ein Mann, der sich offensichtlich sehr über seine körperliche Stärke und Angriffslust definiert, ist Teilnehmer eines Männer-Trainings. Seine Ausstrahlung hat mitunter etwas Bedrohliches. Er ist muskulös, hat einen durchtrainieren Körper und, wie sich im Laufe der Zeit herausstellt, hohe Graduierungen im Kampfsport erlangt. Er wirkt, im vorherrschenden kulturellen Kontext gesehen, sehr männlich, stark und entschlossen. Ein anderer Teilnehmer stellt ihm schließlich die Frage, was der Grund dafür ist, dass er den Kampfsport so intensiv betreibt. Daraufhin beginnt er seine Geschichte zu erzählen. Seine beiden Eltern waren als Kind kaum für ihn da und er war früh aus sich alleine gestellt. Die größeren Jungs malträtierten ihn oft und er war ihnen ohnmächtig ausgeliefert. Sobald er die Möglichkeit hatte, begann er damit, sich Fähigkeiten anzueignen, um sich wehren zu können und um nie mehr in seinem Leben in so eine bedrohliche Lage zu kommen. Und während er das erzählt, fließen plötzlich Tränen aus seinen Augen und er sagt: „Es gibt nichts, was ich so sehr verabscheue, wie Gewalt.“ Im Laufe der Zeit wird klar, dass dieser Mann, der nach außen ein eher gefährliches Erscheinungsbild abgibt, ein großes, liebevolles und sehr verletztes Herz hat, das er umso mehr zeigt, desto mehr Vertrauen er in diese Männerrunde gewinnt. Irgendwann sagt er: „Ich hätte nie gedacht, dass Männer so miteinander umgehen können. Ich habe Männer immer nur als Konkurrenten und Gegner erlebt. Jetzt weiß ich, dass ich mich nach nichts mehr gesehnt habe, als mich vor anderen Männern so zeigen zu können, wie ich bin.“

"JETZT WEISS ICH, DASS ICH MICH NACH NICHTS MEHR GESEHNT HABE, ALS MICH VOR ANDEREN MÄNNERN SO ZEIGEN ZU KÖNNEN, WIE ICH BIN."

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Dieses Ereignis ist eines von vielen, die sich in ähnlicher Weise in den Männertrainings zugetragen haben. Doch ist es männlich, sich so zu zeigen? Ist es männlich, zu weinen und sein verletztes Herz zu zeigen? Ist es männlich, sich als Mann ein Scheitern einzugestehen?

Männer stärken sich und sie bewaffnen sich auf die eine oder andere Weise, um sich vor anderen Männern, den vermeintlichen Konkurrenten, zu schützen. Sie wollen den Gegnern überlegen sein und gewinnen. „Ich möchte gewinnen. Und ich gewinne nur dann, wenn du verlierst“, das ist das Spiel, das uns die patriarchale Weltordnung in die Wiege gelegt hat. Es beruht auf einem Kontext von Mangel und auf der Annahme, dass nicht genug Ressourcen für alle Menschen vorhanden sind. Überleben kann im Mangel nur der Stärkere.

Ein Mann muss also stark sein und vor allem: Er muss stärker sein, als die anderen Männer. Ein Mann darf nicht scheitern. Nur einen Moment lang Schwäche zu zeigen, könnte fatale Auswirkungen haben. Wie das beschriebene Beispiel zeigt, hat der oben erwähnte Mann im patriarchalen Sinn „Schwäche“ gezeigt, als er seine Geschichte erzählt und geweint hat.

Als er im Training ankam, war er durch und durch ein Poser, wie das fast alle Männer in der einen oder anderen Weise sind. Doch wie sich herausstellte, war das nur eine Fassade, hinter der er sein wahres Gesicht versteckt hielt und er hat dieses einstudierte Verhalten für diesen Moment völlig abgelegt. Die gesamte Show brach an dieser Stelle zusammen. Dieser Mann hat geweint, er hat sich geöffnet und er hat den anderen Männern sein Herz und seinen großen Schmerz gezeigt. Und er hat all den anderen Männern damit einen großen Dienst erwiesen, denn es ist unglaublich, was mit anderen Männern geschieht, wenn ein einziger Mann in einem geschützten Raum beginnt sich zu öffnen und er damit die Herzen der anderen Männer berührt.

Ich wage an dieser Stelle zu behaupten, dass fast alle Männer einen ähnlich gearteten, großen Schmerz in sich tragen, das allerdings unter normalen Umständen niemals zugeben würden. Es braucht einen einzigen Mann, der damit beginnt, sein wahres Gesicht zu zeigen. Dann geht in aller Regel ein Ruck der Dankbarkeit und Erleichterung durch den gesamten Raum. Die anderen Männer verlieren ihre Angst, lassen ihre Schutzmauern und Masken fallen und sehen sich endlich in der Lage, sich ebenfalls zu zeigen. Und das ist der Moment, wo der Grundstock für authentische Männlichkeit gelegt wird. Ein authentischer Mann ist stark, klar und entschlossen. Er ist ein Krieger. Und er ist gleichzeitig ein Liebender und hat ein offenes Herz.

 

Die Rolle "weicher Mann"

Ein Mann in einem meiner Männer-Trainings wirkt ziemlich verloren und zurückhaltend in der Runde. In seinen Gesten und Mitteilungen findet sich eine fast weiblich anmutende Weichheit. Er ist offensichtlich beruflich nicht sehr erfolgreich und es fehlt ihm deutlich an Klarheit und Durchsetzungsvermögen. Nachdem er etwas Vertrauen in die Runde gefasst hat, erzählt er, dass er keine partnerschaftliche Beziehung hat und bisher mit Frauen nur wenige Erfahrungen gesammelt hat, er sich aber sehr eine Partnerin an seiner Seite wünschen würde. Im Laufe der Zeit wird deutlich, dass dieser Mann im erwachsenen Alter immer noch eine extrem starke Verbindung zu seiner Mutter hat. Sein Bild von Männlichkeit und der Blick auf den Vater sind stark durch die Augen der Mutter geprägt. Er ist ein "netter Junge", sympathisch und stets hilfsbereit. Wie er erzählt, hat er hat seinen Vater im Laufe seiner Kindheit und Jugend kaum zu Gesicht bekommen. Wann immer der Vater physisch zuhause anwesend war, war er doch weder psychisch präsent noch greifbar. Er war vielmehr wie ein Phantom, und es bestand kaum eine emotionale Beziehung zwischen Vater und Sohn. Als Sohn lernte dieser Mann seinen Vater nie wirklich kennen und fand auch keinen Schutz bei ihm. Zudem stellt sich heraus, dass seine Mutter ihn als Partnerersatz auserkoren hat, um die ständige Abwesenheit des Vaters zu kompensieren. Dieser Mann fand schließlich im Männer-Training, was er so sehr von seinem Vater gebraucht hätte, doch nie bekommen hat: Männliche Nähe. Über das erfahrene Vertrauen in andere Männer entdeckte er nach und nach den Zugang zu seiner eigenen Männlichkeit und seiner männlichen Kraft und entwickelte den Mut, diese Männlichkeit aufrecht und aufrichtig zu leben.

IM MÄNNERTRAINING FAND ER, WAS ER SO SEHR VON SEINEM VATER GEBRAUCHT HÄTTE, DOCH NIE BEKOMMEN HAT: MÄNNLICHE NÄHE

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Manche Männer zeigen sich nach außen hart. Sie sind Gewinner und zeigen keine Gefühle. Sie zeigen sich erfolgreich, stark und entschlossen. Das ist eine probate und unbewusste Strategie, in die Männer sich hineinbegeben, um sich in einer Welt von anderen unbewussten Männern durchzusetzen. Es gibt allerdings auch die weiche Seite einer unbewussten Männlichkeit. Es gibt seit einigen Jahrzehnten eine wachsende Zahl an Männern, die als „nette Jungs“ unterwegs sind, die keiner Fliege etwas zuleide tun können. Aufgrund fehlender Rollenbilder und der in den Familien häufig nicht anwesenden Väter, werden viele Männer in unserer Kultur zu muttergebundenen, verweichlichten und verweiblichten Softies. Nicht selten sind diese Männer beruflich relativ erfolglos, lassen sich und ihre Gutmütigkeit von anderen ausnutzen und bleiben häufig ein Leben lang weit hinter ihren Potenzialen zurück.

Doch beide Kategorien von Männern sind nicht glücklich. Denn beide sind in einer Rolle gefangen, die wenig oder nichts mit authentischer Männlichkeit zu tun hat. Sie haben nur unterschiedliche Strategien entwickelt, mit ihrer Orientierungslosigkeit umzugehen. Beide Typen sind in der Regel auch muttergebundene Söhne, wie fast alle Männer in unserer Kultur, denn die Väter sind allzu oft nur wenig in den Familien anwesend. Ein Sohn braucht aber den Vater, der ihm zeigt, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Und auch unsere Väter haben fast ausnahmslos nie gelernt, was es bedeutet, Männlichkeit authentisch zu leben.

Auch wenn sich das Bild von Männlichkeit in den vergangenen Jahrzehnten sehr gewandelt hat, so bedeutet männlich zu sein in unserem patriarchalen Denken im großen und ganzen immer noch, keine Schwäche zu zeigen.

Auch die von mir sogenannten „netten Jungs“ versuchen im Umgang mit Männern auf ihre Weise, sich stark und unverwundbar zu zeigen. Jeder andere Mann ist ein vermeintlicher Konkurrent und muss auf Distanz gehalten werden. Gefühle werden als ein Zeichen von Schwäche deklariert und schon allein aus diesem Grund meist völlig unterdrückt. Auch Mitgefühl oder Verletzlichkeit zu zeigen, ist für einen Mann nicht adäquat. Männer haben risikobereit, mutig, stark und entschlossen zu sein. Die größte Schmach für einen Mann ist es nach wie vor, zu scheitern. Und wann immer er scheitert, wird er sein Bestes tun, um dies zu überspielen oder zu verheimlichen.

Doch ist dieses Bild von Männlichkeit wirklich männlich? Wir alle sind immer noch stark geprägt vom Marlboro-Mann und dem damit verbundenen Männerbild. Doch in den letzten Jahrzehnten haben Männer begonnen, dieses männliche Weltbild zu hinterfragen und andere Wege zu gehen. Meist mit eher mäßigem Erfolg, wie auch meine geschilderten Beispiele zeigen sollen. Was uns fehlt sind Rollenbilder für wahrhaftige Männlichkeit.

 

Frauen erschüttern das Männerbild

Die fehlenden Rollenbilder haben unterschiedliche Ursachen. Eine davon ist der seit Jahrhunderten aufkeimende und völlig gerechtfertigte Widerstand von Frauen gegen ihre Unterdrückung. Über Jahrtausende hinweg, war die Rolle eines Mannes und die Rolle einer Frau sehr klar definiert. Eine Rollenverteilung, die seit jeher auf den Grundfesten des Patriarchats fußte und streng determiniert war. Der Mann hatte das Sagen und war der Herr im Haus. Frauen waren Menschen zweiter Klasse und hatten zu tun, was die Männer ihnen befahlen.

Im 18. Jahrhundert wurde im Rahmen der französischen Revolution die Freiheit aller Menschen proklamiert. Doch Aussagen zu Menschen– und Bürgerrechten betrafen in dieser Zeit ausschließlich Männer. Damals keimten erste Blüten einer Frauenrechtsbewegung auf. Die Frauen begannen nun im gebotenen Rahmen damit, die gleichen Rechte auch für sich einzufordern. Immer mehr Frauen aus Bürgertum und Proletariat engagierten sich für eine Gleichstellung der Geschlechter, sowohl auf sozialer, als auch politischer und wirtschaftlicher Ebene. Der Kampf lohnte sich und mündete schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ganz bedeutsamen Veränderungen. Das Wahlrecht für Frauen, der Abbau der Geschlechtsvormundschaft und das Recht auf Erwerbstätigkeit und Bildung waren erste weitreichende Resultate hinsichtlich der Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Die zweite Welle des Feminismus, die in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts ihren Anfang nahm, hat dann erneut vieles im Denken und Handeln der Menschen verändert. Diese Bewegung war stark von der damaligen Studentenbewegung und damit ursprünglich sehr von linken politischen Ideen beeinflusst. Doch der Einsatz für die Rechte der Frauen wurde schließlich breiter gesellschaftlicher Kontext, und trotz völlig unterschiedlicher politischer Richtungen war sich die Frauenbewegung einig in ihren Hauptforderungen.

Es ging um das Recht auf Selbstbestimmung, um ein aktives Mitspracherecht in der Politik, den uneingeschränkten Zugang zu qualifizierten Tätigkeiten und die Abschaffung des Paragrafen 218 (Schwangerschaftsabbruch). So wurde 1977 in Deutschland die „Hausfrauenehe“ abgeschafft, die die Frau gesetzlich zur Haushaltsführung verpflichtete. Im Jahr 1980 folgte ein Gesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz. Seit 1997 ist die Vergewaltigung in der Ehe strafbar. In der heutigen dringend notwendigenMe too“-Debatte findet diese Bewegung ihre Fortsetzung.

Männer mussten zwischenzeitlich viele ihrer Privilegien abgeben und ihre Herrscher-Rolle (es gibt nur "Herrschen", kein "Frauschen") wurde mehr und mehr in Frage gestellt. Die Männerwelt ist seitdem in ihren Grundfesten erschüttert. Männer suchen nach ihrer Männlichkeit und haben nur allzu oft überhaupt keinen Plan, wo sie mit ihrer Suche starten sollen.

 

Gleichberechtigt“ heißt nicht „gleich“

Auch wenn weiterhin eine eklatante Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern besteht, so hat sich doch die gesellschaftliche Stellung von Frauen in den letzten Jahrhunderten und besonders in den vergangenen Jahrzehnten, immer mehr der Stellung des Mannes angeglichen.

Allerdings hatte dies mitunter auch zur Folge, dass Frauen und Männer in ihrem Denken und Verhalten immer ähnlicher wurden. Während Männer damit begannen, der Forderung der Frauen nachzukommen und mehr und mehr auch ihre weichen und weiblichen Aspekte zum Vorschein zu bringen, waren Frauen darauf aus, ihre männlich harten Seiten zu entwickeln. Das führte in Deutschland zum Beispiel dazu, dass manche Männer in den achtziger Jahren strickend im deutschen Bundestag saßen und später dazu, dass Frauen seit der Jahrtausendwende bei der Bundeswehr an der Waffe ausgebildet werden.

EINE FRAU WILL EINEN MANN, DER IHR EINEN SICHEREN RAHMEN BIETET UND IHRE WEIBLICHKEIT ACHTET.

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Frauen wollen keine Machos und Unterdrücker als Männer. Doch wir können davon ausgehen, dass ein verweichlichter Mann, der seine angeborene und natürliche männliche Aggression unterdrückt, auch nicht das ist, was eine Frau sich an ihrer Seite wünscht. Eine Frau wünscht sich im Allgemeinen einen Mann, der ihr einen sicheren Rahmen bietet und gleichzeitig ihre Weiblichkeit achtet. Umgekehrt ist sehr wahrscheinlich, dass ein Mann sich nicht sehr wohl mit einer Frau an seiner Seite fühlt, die ihre Weiblichkeit unterdrückt und versucht der bessere Mann zu sein. Doch Frauen haben gelernt, dass sie, in einer nach wie vor von Männern kontrollierten Welt, nur dann etwas erreichen können, wenn Sie einen Mann entweder sexuell manipulieren oder selbst zum besseren Mann werden.

Hier herrscht offensichtlich bis zum heutigen Tag ein großes Missverständnis vor, denn gleichberechtigt heißt nicht gleich! Männer sind Männer und haben maskuline Qualitäten. Frauen sind Frauen und haben feminine Qualitäten. Und beide Qualitäten sind bisweilen sehr unterschiedlich. Es geht vielmehr darum, dass Männer und Frauen lernen, das jeweils andere Geschlecht zu achten und zu würdigen und sich gegenseitig darin zu unterstützen, die jeweiligen Qualitäten zum Vorschein zu bringen. Das Ziel wäre, ein gleichberechtigtes Zusammenspiel mit gegenseitiger Wertschätzung zu kreieren. Dazu brauchen wir allerdings ein neues Verständnis auf einer neuen Grundlage. Gezwungenermaßen werden Frauen im Patriarchat auch patriarchal. Die patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaften verhindern sowohl ein authentisches Mann sein, als auch ein authentisches Frau sein. Auch am Zustand unseres Planeten sehen wir heute so gut wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte: Das Patriarchat hat ausgedient. Es ist an der Zeit, neu zu denken!

AUCH AM ZUSTAND UNSERES PLANETEN SEHEN WIR: DAS PATRIARCHAT HAT AUSGEDIENT. ES IST AN DER ZEIT, NEU ZU DENKEN!

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Es ist an der Zeit, dass Männer damit beginnen, Frauen in ihrem Frau-sein wirklich sehen und sie darin unterstützen, authentische Weiblichkeit mit all den Qualitäten zu leben, die eine Frau zu einer Frau machen. Frauen sind anders als Männer. Doch das ist kein Grund dafür, Weiblichkeit zu unterdrücken. Wir Männer haben mit unserer körperlichen Kraft die Möglichkeit, Frauen zu beschützen und ihnen die Sicherheit zu geben, ihr Anderssein in vollem Umfang zu leben. Alles, was anders ist, macht Menschen normalerweise Angst und deshalb versuchen sie oft unbewusst „das Andere“ klein zu machen, damit es keine Bedrohung mehr für sie darstellt. Doch wenn wir das verstanden haben, dann können wir Männer ab sofort damit beginnen, dieses Andersartige zu fördern und zu lieben, statt es klein zu machen.

Und genauso können Frauen das tun. Es ist ebenso an der Zeit, dass Frauen Männer in ihrem Mann-sein wirklich sehen und auch sie darin unterstützen, authentische Männlichkeit zu leben. Das geschieht bestenfalls nicht über Kritik und Unverständnis, sondern damit, dass sie die Männer darin unterstützen, in einem Kreis von Männern zu einer bewussten und verantwortlichen Männlichkeit zu finden. Denn Männer können definitiv nur von Männern zu Männern gemacht werden.

Männer müssen nicht alles verstehen, was Frauen tun und wie sie ihre Weiblichkeit leben. Umgekehrt müssen Frauen nicht alles verstehen, was Männer machen und wie sie ihre Männlichkeit leben.

Beides darf gleichberechtigt in seiner Unterschiedlichkeit nebeneinander bestehen. Und so können Weiblichkeit und Männlichkeit einander bereichern und es kann ein neues, wertschätzendes und gegenseitig unterstützendes Miteinander entstehen.

Doch Männer, es ist wichtig zu sehen, dass in dieser Hinsicht jetzt erst einmal wir am Zug sind! Seit tausenden von Jahren missachten und unterdrücken wir das Weibliche in dieser patriarchalen Weltordnung und verhindern genau damit für uns selbst, in eine echte Männlichkeit zu finden. Lasst uns aus diesen unbewussten Rollen aussteigen. Lasst uns damit beginnen, das Weibliche zu ehren und zu achten. Lasst uns unsere männliche Kraft nicht gegen etwas, sondern für etwas einsetzen. Für uns, für die Frauen und für den Erhalt unseres Planeten. Lasst uns aufwachen und starke, entschlossene und gleichzeitig bewusste und achtsame Männer werden.

Lasst uns Krieger, Liebende, Magier und Könige sein.
Männer - es ist höchste Zeit für bewusste Männlichkeit!

Jürgen

PS: Informationen zu den Männer-Trainings findest du hier und auf der Website das-maennertraining.de

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